Japanische Iris: Iris ensata (syn. kaempferi) und ihre Kulturformen Die Bezeichnung "Japanische Iris" wird, insbesondere im englischen Sprachraum, ausschließlich auf Iris ensata und ihre zahlreichen Kulturformen angewandt, obwohl in Japan viele andere Iris vorkommen, von denen eine Art (Iris laevigata) auch züchterisch bearbeitet wurde. Die Gruppe der so definierten "Japanischen Iris", die im deutschen Sprachraum oft auch noch mit dem Synonym Iris kaempferi bezeichnet werden, ist insofern besonders, als eine Vielzahl von Kulturformen mit einem weiten Spektrum von Farben und Formen auf eine einzige Wildart zurückgeführt werden kann. Der Grund hierfür mag in der mehrere Jahrhunderte langen Periode der züchterischen Bearbeitung dieser Gruppe in Japan liegen. Iris ensata, mit 2n=24 Chromosomen, ist eine in Japan, China und Ostsibirien vorkommen- de Art mit dunkelvioletten Blüten. Auch weißblütige Pflanzen sind an Wildstandorten beob- achtet worden. Von der Wildart sind Pflanzen mit Stengelhöhen zwischen 40 und 120 cm gefunden worden. Die Stengel zeigen gelegentlich eine Seitenverzweigung. Die Pflanzen wachsen auf feuchten Wiesen bis in Höhen von 2400 m und blühen, je nach geographischer Lage des Standortes, im Zeitraum von Juni bis August. Pflanzen der Wildart können auf feuchten Böden normaler Zusammensertzng kultiviert werden, wobei allerdings keine alkalische Bodenraktion vorliegen sollte. Die großblütigen Kulturformen sind empfindlicher und reagieren schon auf einen merklichen Calcium-Gehalt in ansonsten sauren Böden mit schwachem Wuchs und chlorotischem Blattwerk. Japanische Iris eignen sich nicht zur Pflanzung im Wasser oder in wassernahen Uferzonen, wobei die Wurzeln mit stehendem Wasser in Kontakt kommen. Die oft gezeigten Bilder von Japanischen Iris, die in großer Zahl im Wasser von Teichen japanischer Tempelgärten stehen, haben ein falsches Bild vom Kulturverhalten dieser Iris erzeugt: In den Tempelgärten werden die Iris-Beete nur während der Blütezeit unter Wasser gesetzt, um einen besonderen ästhetischen Effekt zu erzeugen. Nach der Blüte wird das Wasser abgelassen. Bei den Kulturformen unterscheidet man nach der Zahl der Blütenblätter einfache Blüten (ähnlich wie bei der Wildform, aber größer und breiter) und Blüten mit 6 oder mehr großen Blütenblättern. Letztere können komplizierte Blütenformen entwickeln, die in Japan besonders im Vorgang des Aufblühens bewundert werden. Bei der Züchtung neuer Sorten Japanischer Iris, die auch heute noch in Japan betrieben wird, hat sich das Schwergewicht während der letzten Jahrzehnte in die USA verlagert. Dort werden auch viele der in Japan gezüchteten, klassischen Sorten vermehrt und gehandelt. In den USA wurden von McEwen durch Colchicin-Behandlung auch tetraploide Japanische Iris mit 2n= 48 Chromosomen erzeugt. Sie haben jedoch bisher noch keine besondere Bedeutung erlangt. Die folgende Bildgalerie zeigt Beispiele von Kulturformen der Japanischen Iris ANYTUS BLUE POMPON BUTTERFLY IN FLIGHT LADY IN WAITING Die letzten beiden Bilder zeigen Hybriden, die nicht innerhalb der reinen Ensata-Iris anzusiedeln sind. Von japanischen Wissenschaftlern Die oben schon erwähnte andere Iris-Art, die in Japan züchterisch bearbeitet wurde, ist Iris laevigata (2n= 32 Chromosomen). Sie wird an dieser Stelle erwähnt, weil in den letzten Jahren großes Interesse an Iris entstanden ist, die im oder direkt am Wasser gepflanzt werden kön- nen. Iris laevigata ist neben Iris pseudacorus eine der Arten, die hierfür, im Gegensatz zu Iris ensata, bestens geeignet ist. Da die Art neben Die folgende Bildgalerie zeigt Beispiele von Kulturformen der Iris laevigata |
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